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Alfred-Nobel-Schule

Errichtung eines zweiten baulichen Rettungswegs


Das Schulgebäude der Alfred-Nobel-Schule wurde vom Architekten Prof. Otto Kuhlmann 1912 erbaut und ist denkmalwürdig. In der Folge des II. Weltkriegs hat man an den Fluren und Fassaden des Gebäudes umfangreiche Umbauten vorgenommen. Diese bewirkten gravierende Überformungen der ursprünglichen Architektur.

Das Schulgebäude besteht aus zwei unterschiedlichen Gebäudeteilen: einem viergeschossigen Klassentrakt, mit zwei Treppenhäusern und einem, teilweise als Zeichensaal, ausgebauten Dachgeschoss, sowie einem Turnhallen- und Aulatrakt. Letzterer ist etwas kleiner als der Klassentrakt und von den hohen Decken in Turnhalle und Aula geprägt. Dieser Gebäudeteil verfügt über kein eigenes Treppenhaus. Ein ergänzender kleinerer Anbau bietet Umkleideräume und einen Geräteraum im Erdgeschoss.

Da die Aula im 2. OG Platz für bis zu 238 Personen aufweist, ist es erforderlich, diese für Notfälle mit einem zweiten baulichen Rettungsweg auszustatten und in einen zeitgemäßen Zustand zu versetzen.

Lösungsansatz zur Anlage eines zweiten baulichen Rettungswegs: Zur Lösung des Rettungswegproblems wurden seit 2012 mehrere Ansätze entwickelt, jedoch von der unteren Denkmalpflege und der Unfallkasse aus unterschiedlichen Gründen verworfen. Um deren Belange angemessen zu berücksichtigen, haben wir eine ungewöhnliche Lösung vorgeschlagen, die die Zustimmung aller Beteiligen fand und realisiert wurde: Der Rettungsweg wurde über eine Treppe im Foyer der Aula im 2. OG in den angrenzenden Dachstuhl geführt und von dort in zwei Läufen ins Erdgeschoss.

Neben der neuen Treppe wurde die gesamte Schule betrachtet. Sämtliche Klassenzimmer und Räume, die direkt an die Treppenhäuser angeschlossen sind, erhalten einem zweiten Ausgang über den Nachbarraum, ein so genannter Bypass.

Für die Schulverwaltung im 1. OG wurde der zweite Rettungsweg über einen Durchgangsraum geschaffen, der über einen Flurbereich erschlossen ist.

Beide Treppenhäuser und die Flure wurden saniert. Dabei wurden die Elektroinstallationen komplette erneuert und eine neue Erschließung mit leistungsfähigen Elektroverteilerschränken installiert.

Die Flurabkofferungen sind feuerhemmend ausgebildet und mit Rewi-Klappen für die künftige Installation von neuen Leitungsnetzen ausgestattet.

Das Farbkonzept der Flure bezieht sich auf die ursprüngliche Farbfassung der Eingangsfoyers mit dem charakteristischen grün-beigen Farbton und bildet mit den wechselnden Farben des Linoleum-Fußbodens ein zeitgemäßes Erscheinungsbild.

Realisierung:
seit 2016
Kooperationspartner:
Reimers Architekten
Adresse:
Britzer Damm 164 - 170
12347 Berlin